Strudel und Schleifen
 
Wir über uns
 
 
Rücken im Wind Grünes Rauschen Zeitreise

Ein kleiner Riss

Die Landschaft des Ösling und damit auch des Naturpark Our bildete sich hauptsächlich auf drei verschiedenen Gesteinsarten - Schiefer, Sandstein und Quarz.

Schiefer

Am häufigsten kommt der Schiefer vor. Auf Wanderungen im Ourtal kann man ihn oft auf und an den Wegen finden. Auch in den Bächen und Flüssen kann man die gleichmäßig angeordneten Schieferplättchen entdecken.

Dieser Schiefer bricht, wenn er angewittert ist, leicht auseinander. Eigentlich gibt es verschiedene Schieferarten, im Ösling kommt vor allem der Tonschiefer vor.

Der Tonschiefer entsteht unter Einwirkung von Wärme und Druck aus tonhaltigen Mineralien, wie beispielsweise Kaolinit. Dieses Zusammenspiel von Wärme und Druck kann nur in Regionen entstehen, wo durch das Zusammenschieben von zwei Erdplatten ein Gebirge entsteht. So geschah das in den Ardennen vor Millionen von Jahren. Dabei erhob sich ein Gebirge, das man mit den Alpen vergleichen kann. Heute kann man nur noch die Reste dieser gewaltigen Berge sehen – die weiten Hochflächen, die sich am gesamten Ourtal entlang erstrecken.

 

Zurück zur Schieferung. Eine Schieferung entsteht wie gesagt unter Druck und Wärme aus einem bereits bestehenden Gestein – es läuft eine Metamorphose ab. Daher spricht man bei Schiefer auch von einem metamorphen Gestein. Die neue Schichtung des Gesteins erfolgt senkrecht zur Druckrichtung.

Entstehung der Schieferung

Tonschiefer hat eine sehr gute, ebenflächige Spaltbarkeit und er ist so feinkörnig, dass man ohne Mikroskop keine einzelnen Kristalle erkennen kann. Die Spaltbarkeit und Feinkörnigkeit hat sich der Mensch zu nutze gemacht. Schon seit Jahrhunderten wird kalkarmer Schiefer als Dachschiefer verwendet.

Neben der typischen dunklen Farbe der Dachschiefer, die von fein verteilten, kohligen Pigmenten herrühren, gibt es auch noch andere Färbungen. Ist im Gestein Hämatit, also Eisenoxidminerale enthalten, entsteht ein hell- bis weinroter oder gar violetter Ton. Eine Grünfärbung lässt auf Chlorite bzw. Eisenoxydul schließen.

An manchen Stellen kann man auch eine Entfärbung des Schiefers feststellen. Hier ist Wasser in den Schiefer eingedrungen, das aus sumpfigen Gebieten stammt. In diesem Wasser sind Huminsäuren enthalten, die das Gestein „ausbleichen“.

Auffällig ist auch eine ausgedehnte oberflächliche Rotfärbung der Schiefer entlang von Klüftungs- und Schieferungsflächen. Sie entsteht durch Eindringen von Niederschlägen in den Boden, die aus dem (ehemals) überlagernden Buntsandstein Eisenoxyde gelöst haben. Die Färbung ist noch so stark ausgeprägt, dass man daraus schließen kann, dass die Buntsandsteindecke erst vor kurzem abgetragen wurde.

 

Sandstein

Im Sandstein ist – im Gegensatz zu den Schiefern - praktisch kein Ton mehr enthalten. Durch die relativ grobkörnige Struktur des Gesteins konnte der Druck aber keine Schieferung hervorrufen. Die Farbe des Sandsteins ist grau bis dunkelgrau, jedoch immer etwas heller als der Schiefer.

Quarzgänge und Gangquarz

Die Gangspalten, die sich im Schiefergestein gebildet haben, sind oft mit weißem Quarz ausgefüllt.

Auffällig starke und reichliche Quarzadern kann man zum Beispiel zwischen Erpeldange und Kautenbach oder etwa einen halben Kilometer südlich von Untereisenbach entdecken. An manchen Stellen tritt das Quarzgestein so häufig auf, dass sich das im Flurnamen („Weißen Waak“) widerspiegelt.

 

Kupfergrube von Stolzemburg

Nicht nur der Quarz kristallisierte in den Klüften aus. Auch Erze, wie zum Beispiel Kupfererz kann man hier finden. Diese Erzlager sind wahrscheinlich hydrothermal entstanden, d.h. in den Gangspalten stiegen warme Lösungen aus dem Erdinneren auf, in denen die Kupfererze gelöst waren. Diese Erze verfestigten sich in den Spalten und es entstanden die Lagerstätten.

Eine Stelle an der Kupfer abgebaut wurde ist die Kupfergrube von Stolzemburg.

Der Hauptgang der Grube liegt etwa 1 km westlich der Our im Klangbaachtal. Das wichtigste Erz in dieser Lagerstätte ist der Kupferkies. Wesentlich geringer ist der Anteil an Pyrit, einem Eisensulfid. Angeblich wurden früher auch noch andere Erze, wie Buntkupfererz oder gar Zink und Silber in geringen Mengen gefunden. Doch war es immer das Kupfer, das den größten Anteil stellte.

Das Kupfererz macht selbst nur einen kleinen Teil der Gangmasse aus. Es grenzt sich jedoch scharf von den restlichen gangfüllenden Materialien in Form von nestartigen, flachlinsenförmigen Ablagerungen ab. Diese Linsen sind bis zu 30 cm groß und gelegentlich bis zu mehrere Meter lang.

Der Abbau der Kupfererze erfolgte in der Grube von Stolzemburg durch den Stollenbau. Die Arbeiter gruben Schächte und schufen so ein Stollensystem, da sich am Verlauf der Kupferadern orientierte.


zum Vergrössern bitte auf den Plan klicken

Wann genau in der Kupfergrube von Stolzemburg mit dem Aubbau des Erzes begonnen wurde, ist nicht bekannt. Auf einen frühen Abbau deuteten Nachweise von alten Schurfarbeiten am Nordhang des Goldberges, einem Höhenzug südlich des Klangbaches, hin. Im Klangbachtal konnte man noch bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts die Reste eines Schmelzofens finden. In diesem Ofen wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts die gewonnenen Erze verhüttet.

Im 18. Jahrhundert wurde die erste Konzession zum Abbau von Erzen vergeben. Nach vielen Wechseln der Konzession und zahlreichen Unterbrechungen wurde im Jahr 1944 endgültig der Betrieb der Kupfergrube eingestellt. Grund für die häufigen Unterbrechungen des Abbaus war immer das Problem mit eindringendem Wasser, das die Arbeit in den Stollen behinderte oder gar unmöglich machte. Sobald der technische Fortschritt es ermöglichte, wurde dann mit dem Abbau wieder fortgefahren.

 

Heute kann die Grube besichtigt werden und dient als Zeuge und Anschauung für die damaligen Abbautätigkeiten.